Kurz nachdem der Ortsverband mit dem Gewinn der Vize-Clubmeisterschaft den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte feiern konnte, traf den Ortsverband auch das größte Unglück der Vereinsgeschichte. Am 02.08.2017 um ca. 19:30 brannte das Clubheim.
Gegen 19:30 Uhr hatte unser Mitglied Robert Hobitz, DL9RBV, der beim BRK Landshut tätig ist und dadurch an der Informationsquelle saß, Sigi, DF9RD, angerufen, weil der OVV Achim, DL3RY, nicht erreichbar war. Bei seiner Ankunft war der ganze Parkplatz voll mit Einsatzfahrzeugen der FFW, BRK und der Polizei. Zu diesem Zeitpunkt, eine knappe Stunde nach Alarmierung, war das Feuer bereits gelöscht, nur die dicken Rauchschwaden zogen noch über das Salzdorfer Tal, bis hinaus zur B15 bei Kumhausen.
Abfotografiert von einem Feuerwehr-Handy
das einzige Bild mit dem Feuer
Verschiedene Bilder von den Löscharbeiten:
Anfänglich war man erleichtert, weil man annahm, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein.
Nach der Begutachtung durch diverse Gutachter wurde man dann auf den Boden der Tatsachen herunter geholt. Der direkte Schaden durch das Feuer selbst, beschränkte sich zwar auf die Holzverkleidung im östlichen Eingangsbereich um die Eingangstüre und den Speicher, der komplett ausgebrannt war.
Der nachfolgende Schaden durch das Löschwasser aber war immens. Dies führte so weit, dass Teile des Innenputzes genau so, als auch der gesamte Fußboden samt Estrich entfernt werden mussten. Die komplette Holzvertäfelung mit Isolierung rings um das ganze Gebäude, wie auch der ganze Dachstuhl wurden erneuert.
Unser Glück, der Innenbereich, da wo ja unsere Gerätschaft stand, blieb alles verschont. Die Chemiker, die mikroskopisch nach Rußpartikel suchten, waren zwar zuerst sehr ungläubig, da in der Regel, bei Niedrigenergiehäusern ja eine Belüftungsanlage läuft und den Rauch, mit den giftigen Rußpartikeln so ins Innere befördert, fand bei uns so nicht statt. Wir saugen die Luft nicht, wie üblich, vom Außenbereich nach innen, sondern beim Bau des Clubheimes 2009/2010 wurde ein so genannter Luftbrunnen eingebaut. Dabei handelt es sich um ein Erdloch, ca. 3 x 6 x 3m gefüllt mit gewaschenem, sehr grobem Rohkies, aus diesem dann die Luft angesaugt und gefiltert wird. Das war der Grund, wieso wir doch relativ glimpflich davon gekommen sind. Unsere Geräte blieben verschont, die wir ansonsten mit unserer bestehenden Innenversicherung nicht in voller Höhe erstatten bekommen hätten.
Durch mehrere Großeinsätze der Landshuter Mitglieder wurde alles ausgeräumt, einschließlich der Einbauküche und in die Container verfrachtet. Da unsere beiden bestehenden Container dafür nicht ausreichten, mußte ein zusätzlicher angemietet werden, der von uns selbst bezahlt werden musste, da die Auslagerung von der Versicherung nicht abgedeckt ist.
Die Sanierungsarbeiten, die ausschließlich durch Firmen ausgeführt wurden, zogen sich unerwarteter weise nahezu unendlich hin. Teile unserer Einrichtungen in den Containern nahmen Schaden, weil die Einlagerung jetzt nicht wie geplant bis Oktober/November 2017, sonder über den Winter hinaus andauerte und Frost und Kondenswasser das Ihrige taten.
Sehr bedauerlich auch, dass das bereits geplante Ferienprogramm abgesagt werden mußte. Schade auch, dass die Verteidigung der Clubmeisterschaft 2017 dadurch nicht mehr möglich war. Ein Jahr zuvor gelang dieses einmalige Ereignis: Vize Clubmeister U08 2016!
Ebenfalls ins Wasser gefallen war die Weihnachtsfeier, im Jahr zuvor noch ein Highlight.
Als Glücksfall stellte sich nun unser Fielddaywagen heraus. Dieser ist außerhalb der Fielddays, normalerweise in Kemoden eingelagert.
Um aber jetzt den Funkbetrieb bei DL0LA, als auch die montäglichen Stammtische nicht völlig zu opfern, verfrachtete man dieses Goldstück nach Landshut, direkt auf das Gelände von DL0LA.
Sämtliche Antennen, die am Fuße des Mastes in einen Schaltschrank münden, bevor sie ins Clubheim führen, konnten verwendet werden, auch der Rotor war einsatzfähig. Lediglich die Antennen, die sich auf unserem Zweitmast, auf dem ausgebrannten Dach befanden, waren natürlich Opfer der Flammen geworden.
Fielddaywagen vor dem Clubheim
Nach schier endlosen Querelen mit den ausführenden Firmen, Versicherungen und Sachverständigen, war dann Frühsommer 2018 endlich ein Ende und somit ein Wiedereinzug ins Clubheim in Sicht.
Wiederum waren einige Arbeitstermine unserer Mitglieder nötig um jetzt wieder alles ins neu sanierte Clubheim zu bringen und einzubauen.
Allein unser Kabel- und Steckerkanal im Clubheim, benötigte mehrere Wochen und sehr viele Arbeitsstunden, um wieder so zu sein, wie er mal war. Zusätzlich nutzte man die Gelegenheit für Erweiterungen und Verbesserungen.
Die Arbeiten im HF und Netzwerkbereich, wurden ausschließlich von den Mitgliedern selbst getätigt, man traute der ausführenden Elektrofirma den fachgerechten Umgang mit den HF-Kabeln und -Steckern nicht zu. Allein im HF-Bereich wurden ca. 350 Meter Koaxialkabel und etwa 150 N-Stecker und Buchsen eingebaut.
Parallel wurde an einem neuen Zweitmast, da der alte ja auch ein Opfer des Brandes wurde, geplant und gebaut. Letztlich wurden auf diesem, 7 neue Antennen, für insgesamt 11 verschiedene Bänder montiert. Der obere, 4m lange Teil ist drehbar. Insgesamt ist die Konstruktion 14 m hoch. Vom Boden aus gemessen sind das 17m. Eingehoben wurde die komplett vormontierte Antennenanlage mit einem Gewicht von über 300 kg, von einem 60 Tonnen Autokran.
Ein Nebeneffekt, jüngst wurde die lange vor dem Brand geplante Holzverkleidung, als auch das Aufbringen eines Profilblechdaches unserer Container verwirklicht.
Großzügige Regale im großen Container werden zukünftig im Innenleben der Container für Ordnung sorgen. Der zweite, kleinere Container kann dann wie geplant, als Werkstatt genutzt werden.
Was derzeit noch fehlt, ein ebenfalls längst geplanter, dritter, drehbarer Mast. Dieser soll ebenfalls auf das Dach kommen und Richtantennen, wie z.B. unseren 6m- Beam tragen.
Die Arbeiten gehen also nicht so schnell aus.