CW-Fieldday 2007 DL0LA/p – 02./03. Juni 2007
Aufbauteam am Samstagmorgen 9:00 Uhr: DC1RFM, DL1MGB, DL2MLU, DL6NAL, DL5RBR, DF9RD sowie DF9RF. Es sollte angeblich durchwachsenes Wetter übers Wochenende geben mit Schauern und Gewittern – was sich nicht bewahrheiten sollte.
Der Antennenaufbau ging rasch vonstatten, jeder Handgriff saß und so konnte man bereits um die Mittagszeit zur Pause übergehen. Die selbstgefertigte Hühnerleiter am Dipol war durch kommerzielle Leitung vom Typ CQ-552 (Wireman) ersetzt worden und bewährte sich auf Anhieb: Kein Verhakeln mehr beim Hochziehen und glattes Aufliegen auf der Rolle.
Michael, DC1RFM, hatte wieder seinen Wok mit dabei und nachdem kurz vor Mittag noch ein kleiner Einkaufstrupp alles notwendige eingekauft hatte, gab es gegen 13:00 Uhr eine leckere chinesische Mahlzeit. Das war natürlich erst die Vorspeise für die traditionelle „Pasta Asciutta“ von DF9RD, die gegen 16:00 Uhr geliefert und von allen Anwesenden in kurzer Zeit verspeist wurde.
Um 17:00 Uhr begann der Funkbetrieb. Gearbeitet wurde mit 2 x 30 m Dipol, der tagsüber auf 2 x 17 m verkürzt wurde, Einspeisung über Paralleldrahtleitung und 1:4 Balun direkt vom Transceiverausgang (TS-850SAT). Die Abstimmung gelang auf allen Bändern mit dem eingebauten Tuner, sodaß wir in kürzester Zeit QSY machen konnten – was wir auch reichlich ausnutzten. Ein Segen, daß die 10-Minuten-QSY-Beschränkung aufgehoben wurde!
Chris, DL1MGB, wohnhaft in Rosenheim und langjähriges BCC-Mitglied hatten wir zur Verstärkung des Teams eingeladen – mit drei OPs ist die Sache doch angenehmer, denn man kommt dann auch mal dazu, sich zu unterhalten.
Durch SV9/DL5MAE kam gleich am Anfang Freude auf, da wir ihn auf 10, 15 und 20 Meter loggen konnten. Die ersten 2 Stunden verbrachten wir im wesentlichen auf 10 und 15 Meter, denn man kann ja nie wissen, wielange die Es-Öffnung noch hält. Bis 1900z wurden immer wieder mal QSOs auf 10 m geloggt so dass wir schon am ersten Abend über 100 QSOs dort verzeichnen konnten.
Als Vorgabe hatten wir die Daten vom letzten Jahr hinterlegt, als die Fußball-WM lief – aber an diese QSO-Raten konnten wir natürlich 2007 nicht mehr anknüpfen. Immerhin 80 QSOs in der ersten Stunde. Die Bänder 10 m und 15 m waren aufgrund von Es nach England und Skandinavien hin geöffnet und so konnten am Samstag bereits über 100 QSOs auf 10 m geloggt werden.
DL5RMH und TG9-SWL Anna trafen erst gegen 19:00 Uhr ein und wurden sofort in das Fielddaygeschehen integriert. Ein Gast, noch kein Funkamateur, aus Taufkirchen, Hr. Ludwig Keilhacker, verfolgte das Geschehen sehr interessiert und saß stundenlang fasziniert neben dem Operator.
Nach der recht guten Nacht – um 0300z, 12 Stunden nach Beginn stand der QSO-Zähler auf 711 – die ohne große Gewitterstörungen abgelaufen war, wurde es etwas zäh. Zwischen 0700z und 1000z konnten noch einige QSOs auf den Bändern 15 m und 10 m ins Log gebracht werden, danach beschränkte sich bis auf wenige Ausnahmen der Contestbetrieb in den letzten Stunden auf das 20 m und 40 m Band.
Der spektakulärste Multi in diesem Contest war zweifellos KH6LC der uns um 1723z auf 14.012 kHz anrief. Ansonsten war aus DX nur wenig zu hören – kein einziger JA, ein paar Ws, YV, VK6HD, EA8, UN, VE, VQ97JC und LU4FD.
Der CW-Fieldday 2007 litt etwas unter der geringen Aktivität aus Italien, Skandinavien und auch UA9 – wo sonst in den letzten Jahren dutzende von RA9 und RK9-Portabelstationen bis 2100z zu verzeichnen gewesen waren, waren es diesmal nur 11 verschiedene Calls aus dem Ural.
Natürlich wurden auch heuer wieder die Punktabstände zu den Konkurrenten mitverfolgt:
DK0MN/p: 1532z: 046 038 + 8 1828z: 248 219 + 29 1951z: 327 303 + 24 2146z: 447 409 + 38 2159z: 466 420 + 46 2355z: 574 528 + 46
DM1A/p: 1758z: 211 217 - 6 0317z: 725 753 - 28 0343z: 742 772 - 30 0619z: 838 860 - 22 0707z: 882 907 - 25
DK0V/p: 1548z: 067 030 + 37 1657z: 133 095 + 38 2121z: 424 279 +145 0024z: 594 440 +154 0833z: 945 715 +230 1048z: 1020 772 +248
DL0CS/p: 1509z: 014 009 - 5 0020z: 591 675 - 84 0158z: 672 777 -105 0333z: 735 858 -123 0615z: 836 997 -161
Kurz vor dem Abbautermin schien sich der Himmel etwas zu verdunkeln aber dann blieb es dennoch trocken und um 1555z verließ das letzte Fahrzeug den leergeräumten Fielddayplatz in Kemoden.
BAND QSO DUP DXC POINTS AVG ----------------------------------- 160 119 1 18 432 3,63 80 167 1 30 577 3,46 40 257 3 34 817 3,18 20 319 3 43 959 3,01 15 159 3 38 487 3,06 10 115 0 28 358 3,11 ----------------------------------- TOTAL 1136 11 191 3630 3,20 =================================== TOTAL SCORE : 693.330
Das Ergebnis ist ganz ordentlich und ist das fünftbeste seit unserer ersten Teilnahme am CW-Fieldday im Jahre 1996 (damals noch im Zelt und mit 400 Watt Aggregat). Bessere Ergebnisse gab es nur 1998, 2002, 2005 und natürlich 2006 – im Jahr der Fußball-WM, wo wir über 1400 QSOs machten.
Erste Ergebnisse der Konkurrenten sind bekanntgegeben worden:
In der Klasse Restricted:
DM1A/p: 1200 QSOs, 209 Multis => 779.779 Punkte DK0MN/p: 1110 QSOs, 179 Multis => 628.290 Punkte DK0V/p: 869 QSOs, 146 Multis => 416.392 Punkte
Andere Teilnahmeklassen:
DL0CS/p: 1437 QSOs, 198 Multis => ~855.000 Punkte (ca. Angabe) DP3A/p: 1062 QSOs, 176 Multis => 586.784 Punkte DR4A/p: 1003 QSOs, 186 Multis => 588.132 Punkte DK0PC/p: 1005 QSOs, 175 Multis => 567.175 Punkte DK0ED/p: 1006 QSOs, 167 Multis => 527.887 Punkte
Sieht so aus, als wenn wir uns – wie auch schon viele Jahre zuvor – wieder auf Platz 2 hinter DM1A einreihen werden.
Allen Beteiligten Dank für die Mithilfe und bis zum SSB-Fieldday im September, welcher (Vorankündigung!) am 01./02. September 2007 stattfinden wird.
SSB-Fieldday 2007 DL0LA/p – 01./02. September 2007
Für den diesjährigen Fieldday hatten wir uns einige Restaurationsarbeiten vorgenommen. Unser Fielddaywagen und das darin gelagerte Equipment war nun 12 Jahre alt und langsam mußte man mal was tun, so z.B. Moosbewuchs entfernen, Reserverad vom Generator erneuern, Wagendach neu abdichten und eine neue Dachrinne auf der Rückseite montieren, Bodenplatte vom Mast erneuern, und weitere Kleinarbeiten.
DF9RD und DL6RAI standen also am Freitagnachmittag, den 31.08.2007 mit dem Dampfstrahler in der Hand im Hof des Scheubeckschen Anwesens und sprühten was das Zeug hielt. Dabei wurde auch etwas von der guten gelben Farbe (Pardon: Beschichtung) weggeblasen – aber es ist ja noch einiges übrig und das soll dann demnächst eingesetzt werden.
Das Reserverad – eine Sondergröße und sauschwer – war beim örtlichen Landmaschinentechniker abgeliefert worden und würde einen neuen Schlauch erhalten – allerdings erst in der kommenden Woche.
Übrigens war auch noch ein Schreiben vom Landshuter Hauptzollamt eingetroffen: Wir dürfen fortan für die Versorgung unseres Aggregats billiges Heizöl statt teuren Diesel verwenden, denn ortsfeste Stromerzeugung auf einem mobilen Aggregat das während der Stromerzeugung nicht bewegt wird ist nach dem Energiesteuergesetz (EnergieStG) und der zugehörigen Energiesteuerverordnung (EnergieStV) steuerlich zu begünstigen. Na super – aber woher Heizöl nehmen? Klar, jeder hat Heizöl im Keller, und an jeder Ecke wirds zum Verkauf angeboten, 5000-Liter-weise – aber wie kommt man an 60 Liter Heizöl? Diese Frage konnte vor dem SSB-Fieldday nicht mehr gelöst werden.
Am Freitagabend wurde dann noch Fieldday-Wagen, Aggregat und Mast in Position gebracht und von DL5RMH und DL6RAI der Kurzwellen-Beam montiert. Es war ja schlechtes Wetter angekündigt, und was bei trockenem Wetter erledigt werden konnte, brauchte morgen nicht im Regen getan werden. Eine Pizza im Ristorante Casa Mia in Buch am Erlbach beendeten den Freitagabend.
Aufbauteam am Samstagmorgen 9:00 Uhr: DC1RFM, DL2MLU, DL5RBR, DL3RY und DL6RAI. Die Wetterfrösche hatten keine besonders erfreuliche Prognose abgegeben und über Nacht hatte es auch schon ein wenig geregnet. Aber am Vormittag war’s zumindest trocken und warm, so dass die Aufbauarbeiten fortgesetzt werden konnten. Bis 12:00 Uhr stand alles, lediglich das Aggregat mußte noch gerade hingestellt werden, und zähneknirschend beschaffte DL5RBR wieder 60 Liter Diesel an der bewährten OMV-Tankstelle in Buch.
Martin, DL5RMH, der von der Clubstation das Equipment abgeholt hatte, hatte die Fieldday-Station aufgebaut – erstaunlich, diesmal reichte der riesige Stationstisch kaum aus vor lauter Equipment. Heuer nutzten wir die Club-eigene PA SB-220 zusammen mit einem etwas zu klein dimensionierten MFJ-Antennentuner.
Achim, DL3RY optimierte die Aufhängung des 2×30 m Hühnerleiter-Dipols, dessen Hilfsdipol bedenklich nahe an den Mastabspannungen vorbeiging.
Michael, DC1RFM hatte wieder seinen Wok dabei und nach einem umfangreichen Einkauf von Lebensmitteln war alles bereit für die Mittagsmahlzeit.
Luise, DL2MLU, nahm die UKW-Station mit der 12-Element-Yagi und dem von Hand drehbaren Fiberglast-Mast in Betrieb.
Schon begann der Funkbetrieb und das erste technische Problem tauchte auf: Die Kopfhörer-Mikrofonkombination funktionierte nicht. Der neu angefertigte Adapter hatte irgendeinen Nebenschluß und so produzierte das gute Teil ein undefiniertes Rauschen statt wohlklingender Modulation. Also zunächst mußte der Betrieb hilfsweise mit dem Handmikrofon gemacht werden, bevor DL2MLU und DL6RAI die Clubstation aufsuchen konnten und von dort die Heil-Kombination brachten. Die Heil-Kombination funktionierte soweit, aber litt bisweilen unter HF-Einstreuungen, die sich negativ auf die Modulation auswirkten sowie einem Wackelkontakt.
Der neue, von DL5RBR aufgebaute Kopfhörerverstärker bewährte sich gut und mit Hilfe des Partner-Modes von Win-Test war erstmals der zweite Mann an der Station in der Lage etwas Sinnvolles zum Geschehen beizutragen.
Zunächst ging es ganz gut los – die Aktivität auf 20 und 40 m war gut, aber auf 10 und 15 m war kaum etwas zu hören. Man konzentrierte sich aufs QSO-Fahren, während andernorts Holz fürs Lagerfeuer gesammelt und der Grill angeheizt wurde. Am Abend trafen auch noch ein paar wenige Gäste ein: DL9RDM und DL4RDU, der wieder ein paar Fläschchen eines guten Tropfens mit dabei hatte.
Das Lagerfeuer wärmte schön und lockte auch den Kater Gismo aus dem Hause Scheubeck an. Dem gefiel es bei uns so gut, dass er gar nicht mehr nach Hause wollte. Irgendwann schlich er sich mit ins Zelt, später wurde er an der Station gesehen und strich den Operatoren um die Beine.
Leider gaben die für den Nachtbetrieb vorgesehen Operatoren den dargebotenen Verlockungen zu sehr nach und so kam es gegen ca. 3:00 Uhr zur Operator-Notlage. Keiner hatte mehr Lust zum Funken, es gab technische Probleme mit dem Tuner und so wurde Ben, DL6RAI aus den Federn geholt. Der Antennentuner – angeblich für 1,5 kW ausgelegt, zeigte aber HF-Spanungsüberschläge bereits bei 300 Watt. So konnte man nichts machen außer die Leistung zurückdrehen.
DK0MN/P hatte um 0130z genausoviele QSOs wie wir, und das mit 100 Watt und einer Drahtantenne – das konnte so nicht weitergehen! Zum Glück hatten die OPs das 80-m-Band wegen der aufgetretenen Probleme weitgehend vermieden und da waren wir eine gefragte Gegenstation. Die QSO-Rate erholte sich etwas und als sich dann gegen 07:00 UTC das 40-m-Band öffnete, ging es dort lückenlos weiter.
Sonntagvormittag gab es dann einige Lichtblicke auf 15 und 10 m und so konnte auch der eine oder andere Multiplikator zu QSY auf andere Bänder überrredet werden.
Kurz nach Mittag war der Contest schon wieder vorbei und der Abbau konnte beginnen. Wenn es auch während des Contests gelegentlich geregnet hatte, beim Abbau blieb es trocken und es konnte alles in Ruhe verstaut werden. Gegen 17:00 verließ der letzte Wagen den Fielddayplatz.
Ergebnis:
BAND QSO DUP DXC POINTS AVG ----------------------------------- 160 0 0 0 0 0,00 80 301 11 28 1003 3,33 40 254 3 32 821 3,23 20 250 2 51 771 3,08 15 35 0 19 113 3,23 10 17 0 7 62 3,65 ----------------------------------- TOTAL 857 16 137 2770 3,23 =================================== TOTAL SCORE : 379 490
Das Ergebnis ist 20% besser als letztes Jahr, als ähnliche Ausbreitungsbedingungen vorherrschten und damit eigentlich erfreulich – wenngleich man sich mehr Abstand zu den Stationen in der eingeschränkten Klasse gewünscht hätte – ganz von der Konkurrenz DM1A/P und DL0CS/P abgesehen. Hoffentlich werden wir nicht Dritter von drei – dann ist die Ausbeute für die DARC-Clubmeisterschaft nämlich sehr mager.
Bemerkenswerte QSOs gab es mit B5A und B7M (China), 9M6XRO (Westmalaysia), 9M2QQ/P (Ostmalaysia), 9V1QQ (Singapur), 5R8UO (Madagaskar), 9N7JO (Nepal), ZL4IR auf 20m und ZL2IFB auf 40m (Neuseeland), A71BX (Qatar). Einige europäische Stationen konnten wir am Sonntag wieder über mehrere Bänder lotsen und so unseren Multiplikator etwas aufbessern, u.a. auch Dan, LY1DS der mit seinem Sonderrufzeichen LY6M QRV war. Dan war 2001 im CW-Fieldday bei uns zu Besuch.
DL2MLU und DL3RY beendeten den UKW-Wettbewerb mit 107 QSOs am gleichzeitig laufenden UKW-Wettbewerb auf 2m mit einer 12 Element Yagi (tnx DL3ZZ) und 100 Watt HF. Die weiteste Verbindung ging über 607 km nach Südfrankreich.
Allen Beteiligten Dank für die Mithilfe und bis zum CW-Fieldday 2008, welcher (Vorankündigung!) am 07./08. Juni 2008 stattfinden wird.
Ben, DL6RAI