CW-Fieldday 2008 DQ0L/p – 07. – 08. Juni 2008
Am Freitag trafen sich Erich, DL5RBR, Sigi, DF9RD, und Martin, DL5RMH, pünktlich um 17:00 Uhr Lokalzeit zuhause bei Sigi.
Wir warteten dann auf Helmut, der wie in den vergangenen Jahren den Generator und den Funkwagen auf den einige Kilometer entfernten Fieldday-Platz zog. Wir begannen etwa um 17:45 Uhr mit dem Aufbau auf dem Fieldday-Platz, auf dem auch schon Matsch, DC1RO, und Matthias, DL6NAL, auf den Funkwagen warteten.
Das Ausräumen des Wagens und der Aufbau des Kurbelmastens gingen schnell und alle halfen dabei mit. Zur Verstärkung des Aufbau-Teams kam noch Achim, DL3RY.
Nach diesen beiden „Brocken“ Arbeit kam schnell die Idee auf, das jetzt eine Erfrischung nötig sei und schon stand ein Kasten Bier parat.
Ungefähr zu dieser Zeit kam auch Besuch von der Konkurrenz aus München-Nord (DOK C12): Matthias, DK4YJ, und Simon, DJ4MZ, vom DK0MN/P-Team kamen vorbei, um sich einen Eindruck vom QTH und der Fieldday-Station bei U08 zu machen.
Allerdings war es noch zu früh, um schon mit der Arbeit aufzuhören und wir entschieden uns, noch den kleinen Schiebemasten, den wir als zweiten Aufhängepunkt der Antenne verwenden, aufzubauen. So viel Glück sollten wir aber mit dem Wetter doch nicht bekommen und während des Aufbaus fing es heftig an zu regnen. Den Aufbau konnten wir noch abschließen und mit Einbruch der Dunkelheit machten wir QRT.
Am Samstag etwa um 10:00 Uhr trafen Matthias, DL6NAL, Sigi, DF9RD und Martin, DL5RMH am Fieldday-Platz ein. Zur gleichen Zeit ist auch Chris, DL1MGB, aus Rosenheim angekommen, um zusammen mit Martin als Operator im Contest zu funken. Er hat uns auch letztes Jahr schon unterstützt, um den Mangel an CW-Contest-Operateuren im OV auszugleichen. Ben, DL6RAI, nam dieses Jahr als IN3/DL6RAI/P von einem Berg aus Italien am Contest teil und fiel leider als Operator aus.
Bis zum Start des Fieldday-Contests waren es jetzt noch gut 7 Stunden. Wir begannen gleich mit dem Putzen des Wagens, da dieser seit der CQWW-Teilnahme von Martin Ende November 2007 voll mit Dreck war.
Mittags wurde der Himmel in der Ferne schon sehr dunkel. Zum Glück hatten wir rechtzeitig alles betriebsbereit, bis um ca. 15:00 Uhr das Gewitter knapp an uns vorbei zog. Der Generator lief bereits und so hatten wir während des Regens etwas Zeit um die Vorberichte zur Fußball-EM über Astra anzusehen. Die Sat-Anlage haben wir eigens dafür aufgebaut.
Die Energie der Blitze des Gewitters hat allerdings gereicht, um es in unserem Funkwagen heftig spratzeln zu lassen, was uns etwas beunruhigt hat. Die KW-Drahtantenne haben wir abgeschraubt, aber anscheinend kamen die Überschläge über das Koaxkabel für 2m.
Eine Stunde vor Contestbeginn zog dann das Gewitter davon und wir konnten letzte Vorbereitungen für den Contest treffen. Nach Auslosung zwischen den Operateuren Martin, DL5RMH, und Chris, DL1MGB, begann Chris mit dem Betrieb unter DQ0L/P. 10m schien EU-weit offen zu sein und um 17:00 Uhr fing er auf 10m an zu funken. Mit dem ersten QSO gingen die Einstörungen in den Computer los. Wir hatten kein Notebook, sondern einen Desktop-Rechner im Betrieb. Da die Hardware noch ungetestet war, erlebten wir während des Contests ein Reihe böser Überraschungen. Darunter waren Effekte wie wilde Zeichen in vergangenen QSOs, eine öfters nicht funktionierende Tastatur und der Höhepunkt war das Herunterfahren des Rechners in Standby während des Sendens. Auch das Winkey verweigerte desöfteren nach dem ersten gesendeten Zeichen seinen Dienst. Wir hatten nicht genug Ferrite um alle Einstrahlungen einzudämmen.
Nachdem wir das LPT-CW-Kabel statt dem Winkey angeschlossen haben, das wir allerdings erst aus der 15km entfernten Clubstation holen mussten, konnten wir endlich durchgängigen, aber nicht störungsfreien Betrieb machen.
Abends waren ca. 7 Leute am Fieldday-Platz: Es wurde gegrillt, geratscht und auch die Fußball-EM verfolgt. Wegen des schlechten Wetters waren alle im Funkwagen und wir konnten kein Lagerfeuer machen.
Der Höhepunkt der Einstrahlungen kam in der Nacht, als sich der Rechner erneut heruntergefahren hat und sich nicht mehr einschalten lies. Das hat erst nach einigen Minuten wieder geklappt und wir wollten das Log schnell sichern und mit einem Notebook weiterfunken. Damit wurde der USB-Adapter für WinKey erst nach einigen Vorarbeiten erkannt, aber hatten wieder Ausfälle nach dem ersten Zeichen. Da wir nicht darauf verzichten konnten mussten wir wieder mit dem Desktop-Rechner funken. Diese Aktion hat uns eine Contestpause von ca. 45 Minuten eingebracht, die wir nicht wieder aufholen konnten.
Wir funkten also mit den erwähnten Problemen weiter und konnten dann bis Contestende am Sonntag um 17:00 Uhr noch 1043 QSOs und leider nur 175 Multis ins Log bekommen.
Der Abbau ging ebenfalls schnell und um 18:30 Uhr konnten wir bereits den Fieldday-Platz verlassen.
BAND QSO DUP DXC POINTS AVG ----------------------------------- 160 100 0 13 382 3.82 80 201 1 28 677 3.37 40 250 1 38 784 3.14 20 205 5 35 645 3.15 15 148 2 33 470 3.18 10 139 0 28 420 3.02 ----------------------------------- TOTAL 1043 9 175 3378 3.24 =================================== TOTAL SCORE : 591 150 Dupes are not included in QSO counts neither avg calculations Operators : DL1MGB, DL5RMH
73 de Martin, DL5RMH
Nachlese SSB-Fieldday 2008, DQ0L/p
Freitagabend, 17:00 Uhr
Angekommen bei DF9RD, sitzen 5 Mann gemütlich im Garten, von Aktivität keine Spur. Martin, DL5RMH, Matthias, DL6NAL, Sigi, DF9RD, und Matsch, DC1RO, sind da. Problem: kein Traktor und kein Traktorfahrer. Martin und ich versuchen etwas zu erreichen. Franz, DF9RF, fährt dann schließlich doch selber und ermahnt uns, im nächsten Jahr früher anzurufen, ca. 14 Tage Vorlauf werden benötigt. Ich verspreche, dass wir uns bessern werden.
18:00 Uhr
Am Fieldday-Gelände liegt frisch gemähtes Gras zum Trocknen.
Wagen ausladen, Mast aufstellen, Beam zusammenschrauben und montieren.
21:30 Uhr
QSO mit DL9RDM auf 145,500 MHz, er baut noch an einem Zweibanddipol für 40m und 80m.
Kurzbesuch bei DL5RMH, anschließend Pizzaessen in der Pizzastube am Bismarckplatz.
Samstagmorgen, 08:15 Uhr
Abholung DC1RFM in Dietersheim
09:00 Uhr
Ankunft FD-Gelände, außer uns noch niemand da. Aufbau der beiden Abspannpunkte links und rechts, verläuft unspektakulär, wir wissen beide, wo wir hinlangen müssen. Alles schaut diesmal sehr gerade aus.
Hängen erstmal den Original-Dipol auf, man weiß ja nicht…
10:00 Uhr
DL6NAL trifft mit Fahrrad und Fahrradanhänger ein – hat jede Menge Material dabei. DF5LR erscheint – Fieldday ist das höchste, sagt er. Andy hat einen kleinen Asus EeePC dabei, der ist ganz nett – vielleicht können wir ihn als Zweitcomputer verwenden? WinTest ist noch nicht drauf – aber kein Problem dank Internet-Anbindung über GPRS mit Flat Rate. Also los. Ich rufe F6FVY über Mobiltelefon an und bitte um Zuteilung eines Codes. Laurent ist so nett und schickt uns den Code über SMS. Hurra – in wenigen Minuten sind wir soweit. Nur die Vernetzung über WLAN will nicht klappen, nach 30 Minuten geben wir das auf und verwenden das mitgebrachte Cross-over-Kabel. Die Septembersonne ist schön warm, hoffentlich hälts!
11:00 Uhr
DL5RMH und XYL Anna treffen ein, 40l Diesel werden beschafft, Großeinkauf von Speisen und Getränken für 140 Euro – obs reichen wird? DL6NAL baut die UKW-Station auf.
11:30 Uhr
DL9RDM erscheint mit dem fertigen Doppeldipol, war viel Arbeit, aber es ist geschafft! Der Dipol wird aufgehängt. Langwierige Abgleicharbeiten schließen sich an. Die Prozentrechnung im Kopf schlägt fehl, ich schätze es muß um 7% gekürzt werden – 70 cm auf 40 m sind doch keine 500 kHz sondern 700kHz! Müssen mit Lüsterklemme ein paar cm anstückeln, was die Ästhetik des Dipols stört, aber nun VSWR 1:1 auf 7050 und 3720 – super!
13:00 Uhr
Zum Mittagessen gibt es wieder was aus dem Wok – lecker.
DL8RBR trifft mit Familie und jeder Menge fernsteuerbarer kleiner Flieger ein.
14:00 Uhr
Der Antennenschalter wird repariert und die Frequenzanzeige für die 230 Volt.
Die Softwarekonfiguration für den Microkeyer wird nochmals überprüft – alles funktioniert, sogar der Sprachspeicher geht immer noch!
14:57 Uhr
Ein Wackelkontakt am Beam. So können wir nicht funken! Fieberhaft wird nach der Ursache gesucht. Das Verbindungskabel zwischen Antennenschalter und Anschlußpanel ist marode.
15:02 erstes QSO – Krise nach 5 Minuten vorbei, gute Arbeit!
16:00 Uhr
Der Contest fängt gut an, es kommen gleich einige QSOs auf 10m und 15m ins Log.
Wir sind diesmal in der 100-Watt-Klasse, und – mangels Endstufe – können wir in Sekundenschnelle Bandwechsel machen. Martin und ich wechseln alle zwei Stunden und sind recht konzentriert bei der Sache. Als Motivation habe ich das Log vom letzten Jahr (High Power!) als Vorgabe eingespielt – mühelos überschreiten wir die erste Stunde vom letzten Jahr. Das neue Contest-Call ist zwar kurz, aber das „Lima“ kommt nicht so recht durch. Irgendwie war DL0LA doch besser.
18:00 Uhr
Bei Sonnenuntergang soll gegrillt werden.
Weitere Besucher treffen ein:
DL5RBR, DL4RDU, DL9RDM mit Familie, DK4RG mit XYL, DL5RBW und XYL Gabi.
19:00 Uhr
Der Grill wird aktiviert, Andy kümmert sich drum, legt Fleisch auf und es zischt und bruzzelt. Alle sind natürlich hungrig und die riesigen Berge von Fleisch und Zutaten gehen weg.
Wegen des zunehmenden Windes traut man sich zunächst nicht, das Lagerfeuer anzuzünden. Der Wind könnte die Glut irgendwohin tragen und die Vilsheimer Feuerwehr ist wahrscheinlich nicht einsatzfähig.
21:00 Uhr
Das Lagerfeuer wird nun doch angemacht. Die vertrockneten Tuienhecken eignen sich wunderbar zum Anzünden und Knistern toll.
23:00 Uhr
Wir sind punktemäßig weiterhin im grünen Bereich, liegen in allen drei Disziplinen (QSOs, Multis und Punktzahl) deutlich vor dem letzten Jahr. Kann ja eigentlich gar nicht sein mit nur 100 Watt…
01:00 Uhr
Es wird etwas frisch draußen – der Wind hat das Lagerfeuer bis auf wenige dicke Äste heruntergebrannt. Ich schlafe ein paar Stunden sehr gut unter freiem Himmel.
05:00 Uhr
Ich finde Lenz, DL8RDL, an der Station vor, Martin hat sich aufs Ohr gelegt, wird wohl doch alt. Die Punkte schauen weiterhin gut aus. Kurz nach 6:00 Uhr gelingt das spektakulärste QSO mit V55V aus Namibia auf 80m, 3790 kHz. DK0ED/P, wohl unsere stärkste Konkurrenz, liegt mehr als 100 QSOs hinter uns.
9:00 Uhr
Auf 40m haben wir noch immer unter 100 QSOs, das muß sich ändern. Arbeiten einige von den exotischen Asiaten auf 20m nach dem Verfahren „you are 59 743 for the Fieldday and 59 44 for the All Asia Contest“.
10:00 Uhr
Wir überschreiten das Endergebnis vom letzten Jahr – wie erstaunlich, was so alles geht mit 100 Watt! Ich glaube aber, dass die Condx etwas besser sind – letztes Jahr war es auf 40m eine absolute Katastrophe, weshalb die Ergebbnisse so gut sind.
12:00 Uhr
Die Reste werden gegrillt und gegessen. Vom Fleisch bleibt nix übrig!
Es hat sich eingeregnet.
15:00 Uhr
Immer noch Regen, aber der Contest ist vorüber.
Der Abbau beginnt und ist nach etwas mehr als 1 Stunde vorbei.
BAND QSO DUP DXC POINTS AVG
———————————
160 0 0 0 0 0.00
80 312 5 29 1077 3.45
40 170 0 33 560 3.29
20 252 2 55 791 3.14
15 54 1 21 180 3.33
10 27 0 8 104 3.85
———————————
TOTAL 815 8 146 2712 3.33
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TOTAL SCORE : 395 952
Das Ergebnis ist sehr ordentlich, insbesondere angesichts der Null Sonnenflecken.
Ob wir 2009 auch wieder in der 100 Watt Klasse teilnehmen?
73 de Ben, DL6RAI