Fieldday 2022

CW Fieldday 2022

Der CW-Fieldday des Jahres 2022 begann mit großer Vorfreude. Bereits einige Wochen zuvor wurden Pläne geschmiedet, Reparaturen am Fieldday-Wagen geplant und Absprachen getroffen. Eine ausführliche Einladung im U08-Rundbrief, die es auf verschlungenen Wegen sogar in den DARC-Newsletter für Öffentlichkeitsarbeit geschafft hatte, schien wohl ihre Wirkung zu zeigen. Jedenfalls waren am Samstagmorgen, den 4. Juni 2022 soviele Helfer beim Aufbau vor Ort wie noch nie zuvor: DF9RD, DG8AM, DL1RF, DL2MLU, DL3RDM, DL3RDT, DL5RMH, DL6RAI, DL8RBR und DL9RDM. Das Wetter für das Wochenende war vielverspechend – nur war schon bekannt, dass am Sonntagabend ein großer Gewttersturm kommen sollte – ziemlich genau zum Abbauzeitpunkt um 17 Uhr.

Aufbau

Der Aufbau begann wie immer am Samstagmorgen um 10 Uhr Ortszeit. DL3RDT und DF9RD hatten zuvor bereits den Fieldday-Wagen und das 20-kVA-Aggregat in Stellung gebracht. Aufgrund eines am FD-Standort installierten Windmessers mussten wir die Antenne diesmal etwas anders spannen – was aber – gefühlt – HF-technisch keine Auswirkungen hatte. Lediglich DK0MN/p über die Bodenwelle  schien dieses Jahr etwas lauter auf 10m zu sein.

DL5RMH und ich hatten beschlossen, 2022 die Ära Kenwood TS-850 zu beenden und Martin hatte seinen neuen KW-Transceiver, einen IC-7300, mit dabei. Ich steuerte den passenden Antennen-Tuner, einen AT-130 von ICOM bei – ein Gerät, das im Marinefunk vewendet wird und von 1.6-30 MHz spezifiziert ist.

Nachdem die beiden Masten gegen 11:30 Uhr standen, fuhren DL2MLU und ich zum Einkaufen in den nahegelegenen Ort. Die seit Jahren bewährte Einkaufsliste wurde abgearbeitet. Erstaunlich viele OMs hatten sich für abends zum Grillen angemeldet – entsprechend wurden die Mengen angepasst.

Gegen 14 Uhr war alles fertig und es konnte wieder die traditionelle Pasta Asciutta von Angelika und Sigi, DF9RD serviert werden.

Funkbetrieb

Um 17 Uhr Lokalzeit, 15 UTC begann der Funkbetrieb. In der ersten Viertelstunde: unerwartete technische Probleme! Der neue Tuner konnte in der Kurz-Version (2x17m) die Antenne auf 15m nicht abstimmen! Dieses Problem muss noch näher untersucht werden. In der Lang-Version (2x30m) gab es auf 10m noch das Problem, dass sich ab 85 Watt gelegentlich Überschläge im Tuner einstellten. Auch wurden bestimmte Stellen warm – kein gutes Zeichen, die HF-Energie sollte schließlich in die Antenne und nicht in Wärme verwandelt werden. Aber mit der Einschränkung 85 Watt auf 10m konnten wir leben.

DL5RMH und DL6RAI teilten sich die 2-Stunden-Schichten auf. Die erste Stunde mit 75 QSOs, davon einige auf 10m (QSO Nr. 1 war G4FNL/p), die meisten auf 20m, u.a. auch VK6T aus Westaustralien. Die zweite Stunde zwar etwas schwächer, aber dafür einige schöne Multis und auch schon erste QSOs auf 40m. Um 17 UTC übernahm DL6RAI und arbeitete schwerpunktmäßig auf 40m weiter, mit gelegentlichen Ausflügen auf 10, 15 und 20m. In der Schicht 19-21 UTC dann hauptsächlich 40 und 80m Betrieb, mit gelegentlichen Ausflügen auf 20m. Um 1924z rief JA5BIN auf 40m an mit QSO-Nr. 001. Bei ihm ging gerade die Sonne auf. Simon, F4VVG (alias DJ4MZ) präsentierte uns den F-Multiplier auf 80m. Um 2135 UTC dann die erste Runde auf 160m, ohne viele Überraschungen. In der weiteren Nacht dann ständiger Wechsel zwischen 160, 80 und 40m. Auf 40m kam CO8WN aus Kuba ins Log und K1ZZ, den wir insgesamt auf 4 Bändern arbeiteten, rief uns auf 80m an. Wir hatten uns vorher überlegt, wie wir mit Anrufern aus RA und EW umgehen sollten und entschieden, dass wir alle arbeiten würden – andernfalls würden uns ca. 20% aller QSOs fehlen.

Am Sonntagmorgen waren erste Signale gegen 0315 UTC auf 20m zu hören. Die frühen Morgenstunden sind immer sehr gut für Multiplikatoren, da die Bänder noch ziemlich leer sind und schöne Weitverbindungen entlang der Sonnenaufgangs-/untergangslinie möglich sind. OZ/DL1SO rief auf 40m an und konnte zum QSY auf 80m überredet werden – ein Doppelmulti! Dänemark ist relativ selten im CW-Fieldday. XE1CT (Mexico) um 0434z auf 20m – schönes DX.

Bereits um 0700z öffnete sich wieder 10m in verschiedene Richtungen und ermöglichte, den Multi-Stand auf 10m zu verbessern. Um 0803z ein QSO mit Kenia, 5Z4VJ auf 15m.  Um 0908z erschien VK6T erneut, diesmal auf 10m. IT9CKA aus Sizilien war so nett von 10m auf 15m zu wechseln und brachte uns einen weiteren Doppel-Multi ins Log. Desgleichen YT2RX, der von 10m auf 15m und dann weiter auf 20m, 40m und 80m gelockt werden konnte – 5 Multis innerhalb weniger Minuten – das steigerte die Punktzahl in dieser  Stunde. Selbst HB9 und OE konnten dieses Jahr auf allen Bändern geloggt werden – gar kein leichtes Unterfangen, da QSOs mit diesen Ländern auf den High Bands meist nur über Bodenwelle möglich sind. Aber OE5TXF hatte gute Ohren und auch einige HB9er waren erfreulich laut und entsprechend gut zu erreichen. Puerto Rico konnte um 1307z mit KP4JRS auf 15m geloggt werden und exakt eine Stunde später E2WRTC aus Thailand. Der letzte, lang-gesuchte Multi war dann OM, Slowakei, auf 40m.

Damit beendeten wir den Funkbetrieb vor dem heranrückenden Gewitter aus Südwesten.

Stationen, die auf allen 6 Bändern gearbeitet wurden: DJ5MW. DK0OD/p, DK0V/p, DL0MW/p, DL6RDR, DR5W/p, ER3R/p, G3PYE/p, G4GA/p, G5O/p, G5Z/p, GM2MP/p und M2A/p.

Stationen auf 5 Bändern waren: 5B4AQC/p (Op. DK6SP), 9A5Y, DK0MN/p, DK2A/p, DL1HBT/p, DL5MAE, EW8OM, G0FBB/p, G3RLE, G4ALE/p, G4EKT/p, G4FNL/p, MM9I, MW5A/p, OE5TXF, R1CA/p, R6CZ/p, YO4FHU und YT2RX.

Contest : IARU Field-Day R1 (DARC)
Callsign : DL0LA/P
Mode : CW
Category : Multi Operator - Single Transmitter (MS)
Overlay : Restricted
Band(s) : All bands (AB)
Class : Low Power (LP)
Zone/State/... : 
Locator : JN68BK
Operating time : 23h59

BAND QSO DUP DXC POINTS AVG 
----------------------------------
160 74 0 14 258 3.49 
80 174 1 30 519 2.98 
40 367 6 43 981 2.67 
20 271 4 46 727 2.68 
15 144 1 46 412 2.86 
10 77 5 28 222 2.88 
----------------------------------
TOTAL 1107 17 207 3119 2.82 
==================================
TOTAL SCORE : 645 633

Dupes are not included in QSO counts neither avg calculations

Operators : DL5RMH DL6RAI
Soapbox :


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Fielddaystimmung

Bereits am frühen Samsragnachmittag hatten sich diverse Gäste und OV-Mitglieder am Fieldday-Platz eingefunden, sodass zeitweise der Parkplatz knapp wurde. Frau Bauer von der Landshuter Zeitung besuchte uns auch und ließ sich über die aktuellen Entwicklungen und unsere Erwartungen informieren.

Mit fortschreitendem Abend wurde es immer gemütlicher. Drohnenflüge wurden unternommen und es kam regelrecht Party-Stimmung auf, als das Lagerfeuer entzündet wurde.  Ein angenehmer leichter Wind aus Südwest und eine herrliche Sonnenuntergangsstimmung taten ihr übriges. Erfreulich auch: Neue Gesichter aus dem OV, Marizio, DL9LA und sein CB-Funk-Kollege Marco (bisher ohne Rufzeichen). Marco schien sehr am CW-Betrieb interessiert und saß über eine Stunde lang mit Kopfhörern neben mir. Ich erklärte ihm einiges über den CW-Betrieb und am Ende konnte er die anrufenden CW-Signale gut erkennen, wenn auch nicht verstehen.

Weitere Gäste am Fieldday-Platz waren Rudi, DD1CK, Alex, DG8AM, Günter, DK4YB und seine XYL Lore, Peter, DK4RG, Steffen, DL7ATE und Jonas – ein funkinterressierter Bekannter von DL3RDT.

Erst weit nach Mitternacht verließen die letzten Besucher den Fieldday-Platz und die Stammmannschaft  – bestehend aus DL2MLU, DL5RMH und DL6RAI war wieder unter sich.

Abbau

Der Sonntag begann ebenso wie der Tag zuvor mit zunächst dicken Regenwolken, die aber am Vormittag einem herrlichen Sonnenschein  wichen. Erneut kamen einige Besucher und dank Luise, DL2MLU, wurde mittags erneut gegrillt.

Am Nachmittag wurde in Aussicht auf den bevorstehenden schweren Gewittersturm damit begonnen, alles nicht für den Funkbetrieb notwendige Material wegzuräumen und einzulagern. Die Prognose hatte sich nun auf 1745 MESZ verschoben. Kurz nach 17 Uhr begann es zunächst leicht, dann etwas stärker zu tröpfeln. In Windeseile wurde die Antenne abgebaut, die beiden Teleskopmasten heruntergefahren, und jegliches Material im Fielddaywagen verstaut. Gerhard, DG5RBV, half mit dem kleinen Traktor die Häringe aus dem Boden zu ziehen und um 17:44 Uhr war der Abbau beendet. DF9RD und DG5RBV fuhren noch den Fieldday-Anhänger und das Aggregat zu ihrem Lagerplatz nach Kemoden.

Originalzitat von DF9RD: „Funkwagen und Aggregat sind an ihrem Platz. Wenn auch der kleine Traktor Mühe hatte. Aber wir beide, Gerhard und ich waren mehr als bis auf die Haut nass. Meine Gummistiefel waren voll mit Wasser. Vom Fieldayplatz aus war Kemoden nicht mehr zu sehen. Im unteren Ortsteil war die Straße überschwemmt und vom Funkweg kamen uns knöchelhohe Wassermassen entgegen. Sowas hab ich im ganzen Leben noch nicht gesehen!“

Das Ergebnis sieht recht gut aus. Da die starke Konkurrenz aus dem Allgäu (DR0W/p) diesmal nicht antrat und DK0MN/p beim letzten QSO um 1142z 112 QSOs hinter uns lag, wagen wir eine vorsichtige Prognose auf den 1. Platz in der DL-Wertung.

Erste Berichte

Folgende Ergebnisse von Teilnehmern in der selben Kategorie sind inzwischen bekannt:

DP6M/p (A24): 995 QSOs, 197 Multiplikatoren, 556.919 Punkte
DK0MN/p (C12): 988 QSOs, 189 Multiplikatoren, 548.100 Punkte
DK2A/p (B13): 1025 QSOs, 172 Multiplikatoren, 507.744 Punkte

Fieldday-Impressionen

Hier noch weitere Bilder


Bericht: DL6RAI Bilder: DL6RAI, DL9LA, DF9RD


SSB-Fieldday 2022

Das Jahr 2022 wird in die Geschichte eingehen, in dem wir die langjährige TS-850 Ära bei U08 beendet haben. Sowohl im CW- als auch im SSB-Fieldday  2022 kam bei DL0LA/p der der moderne ICOM Transceiver IC-7300 von DL5RMH zum Einsatz – ohne Nutzung der Spektralanzeigefunktion. Ein externer ICOM-Antennentuner AT-130 verrichtete diesmal klaglos seinen Dienst an unserer bewährten Fieldday-Antenne, einem 2×30 m Dipol mit Hühnerleiterspeisung. Im CW-Teil hatten wir etwas mit ungünstigen Impedanzen auf 10m und 15m zu kämpfen und mussten die Leistung auf diesen Bändern auf 80 Watt reduzieren.

Die Ausbreitungsbedingungen waren eher bescheiden, so dass wir uns bereits eine Stunde nach Contestbeginn aufs 40-m-Band begaben, um QSOs zu schrubben – auf den High Bands war zunächst nicht viel zu holen. Die Situation besserte sich dann zeitweise wieder, ein paar DX Stationen kamen ins Log – aber Nordamerika war bei uns Totalausfall und auch in Richtung UK ging es nur zeitweise gut. Oft waren die Signale der Gs auf 40 oder 20 m sehr mickrig, aber das betraf komischweise nicht alle – M8C/p war immer laut. JAs konnten wir im parallel laufenden AA-Contest einige ins Log bringen – aber nicht alle Asiaten hatten genügend gute Ohren, um unser dünnes Signal aufzunehmen. 10m war partiell dank Sporadic-E in bestimmte Regionen offen, die von DJ5MW berichtete Öffnung nach Skandinavien verpassten wir leider – dafür kamen F, EA, CT, EA9 und eine Reihe DLs aus der Region ins Log.

Fieldday ist bei U08 immer auch ein großes gesellschaftliches OV-Ereignis. Der zweistündige Regen am Samstagabend zur besten Grillzeit versuchte uns zwar einen Strich durch die Rechnung zu machen, doch mittels eines Regenschirms wurde die Grillstelle trocken gehalten – während 12 Besucher in den Fieldday-Wagen geflüchtet waren. Zum Sonnenuntergang konnte man sich dann wieder außerhalb des Fieldday-Wagens aufhalten – was auch die OPs entlastete (lautstarker Meinungsaustausch über Motoren, Landmaschinen und EU- bzw. Weltpolitik ist beim Fieldday von U08 üblich – über Amateurfunk-Themen wird eigentlich nie gesprochen). Später wurde dann das traditionelle Lagerfeuer entzündet und die Gäste verweilten zahlreich und bis deutlich nach Mitternacht.

Der OV-eigene Fieldday-Wagen mitsamt 20 kVA Stromversorgung wurde im übrigen von Hartmut, DM5TI, der uns besuchte, als „feudal“ bezeichnet. Tatsächlich wäre es langsam mal an der Zeit, sich um alternative Energie zu bemühen. Dabei muss aber auch an den großräumigen Kühlschrank und die 2-kW-Elektroheizung gedacht werden, an der sich die Operateure in den frühen Morgenstunden gerne die Füße wärmen. Und kühles Wittmann-Bier, von dem etwa zweieinhalb Kästen konsumiert wurden, ist natürlich ein Muß.

Der Sonntagmorgen brachte dann nochmals etwas Regen, aber gegen Mittag wurden schon wieder gefühlte 30° C erreicht und der Abbau verlief unter strahlend blauem, niederbayerischem Himmel etwas schweißtreibend. Nach einer Stunde war vom Abbauteam alles verstaut und Gerhard, DG5RBV, zog mit  seinem Bulldog Fielddaywagen samt Ausrüstung und Aggregat wieder an seinen gewohnten Stellplatz, ca. 1 km vom Fieldday-Hügel entfernt.

Contest         : IARU Field-Day R1 (DARC)
Callsign        : DL0LA/P
Mode            : PHONE
Category        : Multi Operator - Single Transmitter (MS)
Overlay         : Restricted
Band(s)         : All bands (AB)
Class           : Low Power (LP)
Zone/State/...  :
Locator         : JN68BK
Operating time  : 23h52

BAND   QSO DUP DXC  POINTS   AVG
----------------------------------
160   106   1  10     392  3.70
 80   226   2  16     782  3.46
 40   341   5  31    1119  3.28
 20   122   1  36     406  3.33
 15    44   0  22     139  3.16
 10    17   0   7      51  3.00
----------------------------------
TOTAL   856   9 122    2889  3.38
==================================
    TOTAL SCORE : 352 458

Dupes are not included in QSO counts neither avg calculations

Operators       : DF9RD DG5RBV DL2MLU DL2THZ DL5RMH DL6RAI DL9LA DL9RDM DL9TU
Soapbox         :


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Fotos vom SSB-Fieldday