Fieldday 2013

CW-Fieldday 2013 – DL0LA/p

Freitag, 30.05.2013

Unwetter und Dauerregen leiteten den CW-Fieldday 2013 ein: Wochenlang vorher waren die Tageshöchtemperaturen bei 6-10° C gelegen, und es hatte viel, viel Regen gegeben. So auch am Freitagnachmittag, als die Aufbauarbeiten beginnen sollten. Die Ortschaft Buch war um 16:30 Uhr komplett überschwemmt und wurde zur Durchfahrt gesperrt. Passend zum Thema sollte am Wochenende ein Seminar der bayerischen Notfunkreferate in Landshut stattfinden.

Um 17:00 Uhr in Kemoden eingetroffen, beriet das Team das weitere Vorgehen. Die Gefahr bestand, dass aufgrund des aufgeweichten Bodens unser Fieldday-Fahrzeug im Schlamm versinken könnte. Da von den erfahreneren örtlichen Bulldogfahrern niemand zur Verfügung stand, wollten wir nichts riskieren.

Nach kurzer Beratung beschlossen wir, den Aufbau auf den folgenden Morgen zu verlegen. Für die Nacht war Trockenheit vorhergesagt, was etwas bessere Verhältnisse versprach. Dankenswerterweise war der Brummer Toni bereit, uns um 6:00 Uhr morgens am Samstag auf die Scheubeck-Wiese hinaufzuziehen.

Samstag, 01.06.2013

Es wurde eine kurze Nacht für das Fieldday-Team. Tatsächlich, kein Regen während der Nacht, die Strassen waren trocken, die Verhältnisse deutlich besser und das Raufziehen jetzt gar kein Problem. Der Aufbau begann um 06:15 Uhr MESZ mit dem bewährten Team DF9RD, DL5RMH und DL6RAI. Wegen der nassen Wiese blieben wir mit dem Fahrzeug diesmal nahe am Straßenrand. Bei der Wahl des Maststandortes waren wir etwas zu großzügig – was sich rächte: Die Paralleldraht-Speiseleitung war einen Meter zu kurz und so konnte der Dipol nicht auf die Endposition 15m gebracht werden. Wir mussten uns diesmal mit 14m Höhe begnügen.

Der Aufbau ging ansonsten sehr flott vonstatten, gegen 9:00 Uhr waren wir fertig. Weiterer Regen war für 10:00 Uhr angesagt. Max, DL3RDM, und Andreas, DC6RI, erschienen und boten ihre Hilfe beim Aufbau an, aber es war nicht mehr viel zu tun. Sogar die Sonne zeigte sich jetzt.

Da OVV und XYL gesellschaftliche Verpflichtungen hatten, wurde diesmal die traditionelle Pasta Asciutta durch eine hervorragende Gulaschsuppe, hergestellt von drei XYLs Luise (DL2MLU), Anna (DL8ANA) und Lisa verspeist. Danach konnten die OPs sich noch etwas ausruhen, während im Funkwagen derweil Karten gespielt wurde. Es hatte inzwischen wieder angefangen zu regnen und der Boden war ziemlich aufgeweicht.

Um 1500z begann der Contest. Gleich am Anfang kamen ein paar QSOs auf 10 und 15m zustande, aber dann kam es zu einem Einbruch. Die Signale auf den High Bands verschwanden. Es hatte gegen 1530z ein Ereignis auf der Sonne gegeben, das das Erdmagnetfeld in Unruhe versetzt hatte – mit entsprechenden Folgen. A=9, K=4 – das ließ nichts Gutes hoffen. Bald war auch 20m tot und selbst auf 40 wurden die Signale dünn. Die QSO-Zahlen entwickelten sich trotzdem gut, nur fehlten die DX-Multis auf den High Bands.

Höchste QSO-Rate zwischen 21 und 22 Uhr mit QSOs auf 40, 80 und 160. Zwischen 0100z und 0400z auf 30-40 QSOs/h ein. Ab 0400z gings dann erfreulich aufwärts. Bereits erste Signale auf 15m waren zu hören und dann morgens sporadic-E in Richtung Skandinavien, Baltikum. Viele neue Multiplier wie UA2, LY, YL, LZ, SM, EU, OH konnten auf mehreren Bändern geloggt werden (manche sagen auch: über die Bänder gejagt werden). Auch A65BD ließ sich zum Bandwechsel überreden – man muss nur fragen! Ansonsten war die DX-Ausbeute äußerst mager: 4X, 9J2, 9M2, CO, D3, EX, UA9, UK8, HS, PY, SU, VU, YB0. Keine einzige JA-Station und aus USA ganze 3 Stationen auf 40m.

Sonntag, 02.06.2013

In der Nacht hatte es stark und viel geregnet, der Boden war weiter aufgeweicht. Die Isar in Landshut war bereits bei Meldestufe drei angekommen, die Vorhersagen gingen in Richtung Stufe vier. Vorteil der Wettersituation: Keine einzige Fliege weit und breit diesmal.

Unser Ziel waren 4% mehr als 2012 zu erreichen. Eine entsprechend vorbereitete .OBF-Datei zeigte uns, dass wir zunächst Stunde für Stunde Punkte verloren. Am Tiefpunkt lagen wir 60k Punkte hinter unserem Ziel und der Bildschirm war ganz rot. Ab 0300z jedoch war das Gegenteil der Fall, der Abstand zu Nullinie wurde wieder geringer, und um die Mittagszeit gelangten wir zum erstenmal in den „grünen Bereich“. Bis zum Contestende konnten wir den Vorsprung schließlich auf 20k ausbauen:

Contest : IARU Field-Day R1 (DARC)
Callsign : DL0LA/P
Mode : CW
Category : Multi Operator - Single Transmitter (MS)
Overlay : Restricted
Band(s) : All bands (AB)
Class : Low Power (LP)
Zone/State/... :
Locator : JN68bk
Operating time : 24h00

BAND QSO DUP DXC POINTS AVG
---------------------------------
160 121 0 21 418 3.45
80 185 0 31 607 3.28
40 340 0 43 1008 2.96
20 293 0 46 889 3.03
15 188 0 44 584 3.11
10 89 0 32 279 3.13
---------------------------------
TOTAL 1216 0 217 3785 3.11
=================================
TOTAL SCORE : 821 345

Operators: DF5LR, DF9RD, DL2MLU, DL3RDM, DL5RMH, DL6NAL, DL6RAI

Eine Steigerung um 6,7% gegenüber dem Ergebnis von 2012! Insgesamt das zweitbeste Ergebnis aller Zeiten – lediglich im Jahre 2006, zur Zeiten der Fussball-WM lag das Endergebnis noch etwas höher – bei 884k Punkten.

Beim Abbau gegen 17:00 Uhr Lokalzeit erwischte uns das Wetter dann nochmal auf voller Breitseite. Obwohl das Team schnell und routiniert arbeite, waren wir nach 1 Stunde alle durchnässt und froren. Der FD-Wagen wurde vor Ort gelassen – wir warten auf trockenere Zeiten. Eine Reinigung des Innenraums bis zum SSB-Fieldday ist unbedingt erforderlich. Bei der Gelegenheit werden wir auch mal ein wenig entrümpeln – es hat sich über die Jahre doch so einiges angesammelt, was wir eigentlich nicht benötigen.

Danke nochmals an alle Unterstützer!

73 de Ben, DL6RAI

SSB-Fieldday 2013 – DL0LA/p

Freitag, 06.09.2013

Der Sommer gab sich nochmal die Ehre in den Tagen vor dem SSB-Fieldday und wir nutzten das gute Wetter, um unseren NVA-Kurbelmast einer Generalüberholung zu unterziehen und den Fieldday-Wagen von außen und innen gründlich zu reinigen und etwas zu entrümpeln.

Pünktlich um 16:00 Uhr am Freitagabend tuckerte der Brummer Toni (Rufzeichen unbekannt) mit seinem Traktor heran und zog sowohl Dieselaggregat als auch Funkwagen auf den kleinen Hügel südlich von Kemoden. Michael, DC1RFM, war bereits mit dem Fahrrad aus Dietersheim bei München eingetroffen und hatte sein Zelt auf der Fieldday-Wiese aufgeschlagen. Der Aufbau lief routiniert und zügig ab und wir mussten uns bremsen, damit für den nächsten Vormittag noch etwas zu tun übrig blieb. Matthias, DL6NAL, baute seine leicht verbeulte 2-m-Yagi auf und bereitete sich auf den UKW-Contest vor. Luise, DL2MLU, sorgte schließlich noch für Sauberkeit und der Fußboden war nun nicht mehr nur sauber sondern sogar rein!

Samstag, 07.09.2013

Die Tätigkeiten am Samstag liefen erst gegen 10 Uhr an, aber es ging Hand in Hand. Diesmal war der Funkwagen ein paar Meter zu nahe an der Straße geparkt, was dazu führte, dass der Hilfsmast nach Erstaufbau dann auf die andere Seite der Straße versetzt werden musste. Martin, DL5RMH, vermaß diesmal aber alle kritischen Entfernungen und sagte zu, einen Plan für den Aufbau der kommenden Jahre zu erstellen.

Nach den üblichen Aktivitäten Stationsaufbau, Großeinkauf, Spritbeschaffung sahen wir mit Freuden das Auto unseres OVVs Sigi, DF9RD, herbeirollen, der uns mit einer großen Portion Pasta Ascuitta belieferte. Nach kurzer Mittagspause ging der Contestbetrieb los.

DX-Bedingungen auf 15 m und der laufende All Asia Contest ließen zu, dass sich sich unser Log mit einigen schönen DX-QSOs füllte: VR2, VU2, einige JAs. HZ, XP1A (Grönland, der sogar speziell nach Fieldday-Stationen rief), 9M2, YB, JT, V5, BY waren die selteneren Präfixe der Samstagnachmittagsstunden.

Beim ersten Wechsel auf 40 m zeigte sich, dass die vergessene Mantelwellensperre zwischen Transceiver und 4:1-Balun doch nicht umsonst gewesen wäre. Unser SSB-Signal war mit 100 Watt Ausgangsleistung stark verzerrt, man hörte es auch deutlich im Monitor. Erst nachdem wir auf 25 Watt herabgeregelt hatten, waren wir bei den Gegenstationen verständlich. Zum Glück hatten wir 2 Stunden nach Contestbeginn Ersatz.

Auf 10 m tat sich wenig und am späteren Abend war mit unserer einfachen Drahtantenne nicht mehr viel auf den High Bands zu holen.

Unser Fieldday-Newcomer Denis, DO4DKJ, bemühte sich redlich, QSOs auf 80 m ins Log zu bringen und wurde von mir beim Loggen unterstützt.

Die Nacht über konzentrierten wir uns auf das QSO-Fahren und unternahmen nur kurze Streifzüge über die High Bands. Stationen in Bodenwellenreichweite wurden in der betriebsarmen Zeit kurzerhand zum QSY auf die noch fehlenden Bänder aufgefordert, um die fünf Band-Slots voll zu bekommen. So gelangen 5-Band-QSOs mit DK0ED/p, DK0MN/p, DK2R/p, DK0V/p, DK0EE/p, DL0FU/p und DF0M/p. DJ1OJ verloren wir leider beim Wechsel von 20 auf 40 m im QRM.

Sonntag, 08.09.2013

Leider versagte die Ansteuerung des eingebauten Sprachspeichers im MK2.
Die Aufnahme brach stets nach einigen Sekunden ab – ein Phänomen, das ich schon öfters woanders beobachtet hatte aber noch nie bei uns.

Mitten in der Nacht spendierte ich um 0020z 20 Minuten zur Fehlersuche, konnte aber das Problem nicht lösen. Immerhin hatte der gute alte TS-850 einen eingebauten Sprachspeicher, den wir ersatzweise von Hand bedienen mussten (Klagen auf hohem Niveau).

Die Morgenstunden brachten wieder einiges DX ins Log, so z.B. H70ORO (Nicaragua), V5, PJ2 und HK auf 40 m – sowie VK und OD auf 20 m um nur einige zu nennen. Leider keine Es-öffnung nach England oder Skandinavien, die Ausbeute von dort war eher gering. Auf 40 m lief es wie das Brezelbacken als Luise, DL2MLU, mal für 90 Minuten ins Geschehen eingriff – währenddessen wir die pünktlich zum Frühschoppen erschienenen DARC-Fieldday-Kontrolleure Rudolf, DJ3WE und Franta, DJ0ZY, in die Erfolgsgeheimnisse von DL0LA/p einweihten.

Schließlich war die letzte Stunde vorüber und das Ergebnis des SSB-Fielddays 2013 stand fest:

Contest : IARU Field-Day R1 (DARC)
Callsign : DL0LA/P
Mode : PHONE
Category : Multi Operator - Single Transmitter (MS)
Overlay : Restricted
Band(s) : All bands (AB)
Class : Low Power (LP)
Zone/State/... :
Locator : JN68bk
Operating time : 23h37

BAND QSO DUP DXC POINTS AVG
---------------------------------
160 0 0 0 0 0.00
80 263 1 25 944 3.59
40 411 9 37 1333 3.24
20 145 2 48 485 3.34
15 110 1 32 357 3.25
10 15 0 5 56 3.73
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TOTAL 944 13 147 3175 3.36
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TOTAL SCORE : 466 725

Operators: DC1RFM, DF9RD, DL2MLU, DL3RDT, DL5RMH, DL6RAI, DO4DKJ

Insgesamt haben wir uns gegenüber den Vorjahren leicht verbessert, aber SSB nehmen wir ja eh nicht so ernst… oder? Ein Ziel wäre, mal die 1000-QSO-Grenze zu knacken – vielleicht können wir uns das für 2014 vornehmen?

Danke an dieser Stelle an alle Unterstützer der Fieldday-Aktivitäten von DL0LA, insbesondere an die Familie Scheubeck und den Brummer Toni.

Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr wieder nach Kemoden kommen dürfen.

73 de Ben, DL6RAI