U08 war zum BBT 1975 auf dem Großen Arber

Anfang Oktober 1975 machte sich eine kleine Gruppe aus dem OV Landshut auf, um mal vom Großen Arber aus in einem BBT aktiv zu werden.

Dies waren DL2BU Günther, DF7QH Fritz, DK8RD Theo und DK4RG Peter.

Zu diesem Zweck hatte man die (damals noch alte) Hütte auf dem Großen Arber gemietet. Eigentümer war der Turnverein Zwiesel. Damals existierte auch die mittlerweile wohl überflüssig gewordene Radarstation noch nicht.

An einem Samstag früh ging es mit zwei Fahrzeugen los. Günther mit seinem Auto und Beifahrer Fritz, sowie ich mit meinem Auto und Beifahrer Theo.

Im Gepäck waren der clubeigene 2m-Transceiver (ich glaube es war ein FT 225), eine Lang-Yagi, diverse Kabel und natürlich entsprechend Verpflegung.

So ging es zunächst bis Zwiesel, wo der Schlüssel für die Hütte abgeholt wurde und danach über Bayrisch Eisenstein und Bretterschachten zur Talstation der Seilbahn.

Die dortige Bedienungsmannschaft staunte nicht schlecht, als sich Fritz mit dem bereits montierten (und ziemlich langen) Beam in den Sessel zwängte. Das sah auch wirklich ulkig aus.

Oben angekommen stand dann noch ein Fußmarsch an, der über den Gipfel führte, da ja die Hütte auf der anderen Seite des Gipfels lag. Ich hatte nicht geglaubt wie schwer so ein Transceiver werden kann!

Dann wurde aufgebaut, natürlich hatte man auch etwas vergessen, sodass die Montage der Yagi auf dem Hüttendach zu einem kleinen Problem wurde.

Aber schließlich war alles ok und los ging es mit dem BBT.

Man hatte für die Nacht zwei Gruppen gebildet die sich ablösten, damit alle mal ein bisschen schlafen konnten (im Dachboden).
Die Luke dort hinauf war so klein, dass ich heute wohl schon etwas Probleme hätte (hi).

Da meine Schicht erst nach Mitternacht begann und ich schon vorher wach war, kam ich auf die Idee auf den Arbergipfel zu gehen um den nächtlichen Ausblick zu geniessen.

„Kriechen“ wäre wohl die richtigere Bezeichnung denn man stelle sich vor:
im Stockdunkeln über felsigen Grund eine kleine Bergbesteigung!!

Aber ich schaffte es und der Ausblick entlohnte für alle Mühe.

Da lagen im Umkreis die erleuchteten Ortschaften bis weit in die Tschechoslowakei hinein (so hieß sie damals noch) und sonst nur stockfinstere Nacht.

Ein einmaliger Anblick!

Am nächsten morgen wollte man ja Kaffetrinken. Aber so einfach wie zuhause war das nicht. Da musste ich mit einer dort vorhandenen Milchkanne erst einige hundert Meter weit zu einer Quelle laufen um Wasser zu holen.

Das nennt man Adventur-Urlaub!

Am Vormittag kam dann ein Mitglied des Vereins vorbei, der wollte wohl mal kontrollieren was wir so in der Hütte treiben.

Inzwischen ging es mit dem Kontest weiter, wegen des schönen Wetters im Freien vor der Hütte.

Aber nach dem 1.Murphischen Gesetz wonach alles schiefgeht was schiefgehen kann, ging plötzlich am Funkgerät die Modulation nicht mehr.

Was tun?

Alles klar, wir machen in CW weiter!

Aber wie?

Eine Taste hatten wir nicht mitgenommen weil nur SSB vorgesehen war.

Als rettender Engel erwies sich nun der Theo, der ja ein Spezialist in CW war. Es fand sich irgendwo etwas Draht, dieser wurde an die Key-Buchse angeschlossen und mit den freien Drahtenden wurde von Theo in einwandfreiem CW der Kontest zu Ende gefahren.

Dabei wurde noch einer der vorderen Ränge belegt.

Auf dem nächsten Bild sieht man diesen Vorgang der wohl seinesgleichen sucht!

Die Rückfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse wenn man mal davon absieht dass wir beinahe die letzte Seilbahnfahrt verpasst hätten.

Es war ein wirklich schönes Erlebnis an das man gerne zurückdenkt.

Die Bilder geben einen kleinen Eindruck von dem damaligen Geschehen.

Autor: Peter, DK4RG