Jahreshauptversammlung 2011

Jahreshauptversammlung bei den Funkamateuren

Neugründung einer Notfunkgruppe
Ehrungen
Ein großer Wunsch

Kürzlich fand bei den Landshuter Funkamateuren, in der Gastronomie des SC Berg, die diesjährige Jahreshauptversammlung statt. Der Vorsitzende des Ortsverbandes Landshut im Deutschen Amateur Radio Club e.V. (DARC), Siegfried Deutinger begrüßte neben vielen Mitgliedern auch diverse Gäste, die an der Versammlung teilnahmen. Besonders wurde von Deutinger der Vorstandsvorsitzende des DARC, Steffen Schöppe in Landshut willkommen geheißen. Im Anschluß bat Deutinger die Anwesenden zu einem kurzen Gedenken an die verstorbenen Mitglieder. Besonders erinnerte er an den vor genau einem Jahr verstorbenen Erich Recean.

Dank an die Mitglieder

Noch vor dem Eingehen zur Tagesordnung bedankte sich der Vorstand bei allen Vorstandskollegen für die außerordentlich gute und harmonische Zusammenarbeit. Darüber hinaus erwähnte er die wichtige Arbeit der Kursdozenten, die den derzeit laufenden Lizenzkurs im neuen Clubheim durchführen. Kursleiter Achim Müller ist gerade mit den Formalitäten beschäftigt die nötig sind, um die Kursteilnehmer zur Prüfung anzumelden. Die Lizenzprüfung soll am 25. Juni, anläßlich der größten Amateurfunkausstellung in Europa, der Ham Radio in Friedrichshafen stattfinden. Abgenommen wird die amtliche Prüfung von der Bundesnetzagentur, die Fahrt nach Friedrichshafen erfolgt mit einem Bus. Dabei können sich die Prüflinge noch mal während der dreistündigen Anfahrt untereinander austauschen und intensiv vorbereiten, so der Kursleiter.

Bericht des Ortsverbandsvorsitzenden

Aus dem Bericht des OVVs konnte man ein ereignisreiches Geschäftsjahr 2010/2011 ersehen. Ein wichtiger Termin sei das erste Treffen mit der FFW Landshut letztes Jahr gewesen, das auf Anregung der Bayerischen Staatsregierung zustande kam. Dabei ging es um den Wunsch der Politik, dass bei künftigen extremen Notfällen auch die deutschen Funkamateure zur Unterstützung bei der Kommunikation im Katastrophenfall mit eingesetzt werden sollten (die LZ berichtete).

Ebenfalls ein Highlight letztes Jahr, sei die Eröffnung des neu gebauten Clubheimes der Landshuter Funkamateure, das Kompetenz- und Ausbildungszentrum für Amateurfunk in Niederbayern, Weickmannshöhe 22 gewesen. Dabei war auch der Landshuter Oberbürgermeister Hans Rampf anwesend und richtete via Kurzwelle Grußworte an den Elginer Bürgermeister. Elgin in Schottland ist bekannter maßen eine Partnerstadt Landshuts, zu der die hiesigen Funkamateure einen freundschaftlichen (Funk-)Kontakt pflegen und diese bereits auch schon besuchten (auch darüber berichtete die LZ).

Alex Mühlbauer, der im vergangenen Jahr das Ferienprogramm für die Landshuter Funkamateure durchführte, an dem viele Schülerinnen und Schülern teilnahmen, will auch in diesem Jahr wieder dazu einladen. Er hat die Funker bei der Stadt bereits wieder dazu angemeldet. Man hofft auf einen ähnlichen Erfolg mit viel Resonanz bei den Jugendlichen. Begeistert waren die Mädel und Buben neben dem Elektrobasteln, dem finden versteckter Sender (so genannte Füchse) ganz besonders darüber, dass sie selbst mittels eines Ausbildungsrufzeichens funken durften. In einem Fall sogar bis nach Australien. Ihre in der Schule gelernten Englischkenntnisse konnten so zum Einsatz kommen.

Bericht des Kassiers

Steffen Schöppe, Kassenwartes des Vereins, berichtete von einem ausgeglichenen und soliden Haushalt. Große Sprünge könnte man zwar nicht mehr unternehmen, aber dank der großen Unterstützung der Mitglieder und der zurückhaltenden Finanzpolitik des Vorstandes ist die Finanzierung des Ortsverbandes auch zukünftig gesichert.

Bericht der Notfunkbeauftragten

Hans Baier, Klaus Wunderlich und Lenz Grassl informierten die Anwesenden über die Neugründung der Notfunkgruppe Landshut (die LZ berichtete). Diese Gruppe soll die organisatorischen, als auch die technischen Voraussetzungen schaffen im Katastrophenfall die Behörden bei der Kommunikation unterstützen zu können. Der große Pluspunkt für die Funkamateure sei, dass bei einem totalen Stromausfall die Amateurfunkgemeinschaft in der Lage ist Funkverbindungen zu Errichten, bzw. aufrecht zu erhalten. Funkverbindungen mit der Region genau so wie auch Weitverbindungen bis hin zur weltweiten Kommunikation. Mit einbezogen modernste Übertragungsmethoden, wie digitale Schrift oder Bildübertragungen. Auch die punktgenaue Ortung oder Führung von Einsatzkräften von der Leitstelle aus sei ganz ohne Internet mittels eines eigenen Funknetzes möglich und auf einem PC oder Laptop in ist- Zeit darstellbar.

Ehrungen

Die überdurchschnittlich großen Funkaktivität der Landshuter Funker wurde durch die Vergabe vieler Urkunden bestätigt. Deutinger freute sich sichtlich, dass so viele und vor allem so erfolgreich, Landshuter Funkamateure an Funkwettbewerben teilnahmen. Damit die Aktivitäten nicht nachlassen, hat Alex Mühlbauer auf Wunsch der Vorstandschaft die Aufgabe als Koordinator und „Einpeitscher“ für künftige Funkwettbewerbe und Aktivitäten an der Clubstation übernommen.

Die für ihre Aktivitäten mit Urkunden ausgezeichneten Mitglieder.
Peter Gruschka, Ben Büttner, Hans Baier, Lenz Grassl, Martin Hautsch, Alex Mühlbauer, Dan Petrascu, Mathias Benker. (Von li. nach re.)

Für 25 Jahre Mitgliedschaft beim DARC wurde Max Wagner mit einer Urkunde und einer Anstecknadel geehrt. Deutinger würdigte Wagner als einen „Aktivisten“ und als einen der immer zur Stelle ist, wenn Not am Manne herrscht.

Max Wagner (links) und Ortsverbandsvorsitzender Siegfried Deutinger

Ein großer Wunsch

Einen großen Wunsch haben die Landshuter Funkamateure allerdings noch. Einen Wunsch, der auch mit der weiteren Aufrechterhaltung der lokalen Funkverbindungen, nicht zuletzt auch bei Notfällen in Zusammenarbeit mit den Behörden zusammen hängt. Deutinger berichtete, dass unter Umständen das von den Landshuter Funkern seit über 20 Jahren genutzte 70cm Relais auf dem Klausenberg noch dieses Jahr abgeschaltet werden muß. Das auf dem e.on Masten (ehemals OBAG) betriebene Relais der Funkamateure steht in Frage, dort weiter genutzt werden zu können. Der Ortsverbandsvorsitzende will zwar versuchen von den Betreibern die Erlaubnis zu erhalten dort verbleiben zu dürfen, dies sei allerdings zweifelhaft, so Deutinger. Bei der Suche nach einem alternativen Standort gebe es zwei Hauptprobleme:

Der neue Standort sollte ebenfalls auf einer Anhöhe, vergleichbar mit dem Klausenberg, sein um Funkverbindungen aus der Stadt, die ca. 100 Meter tiefer liegt, in das Umland zu ermöglichen. Auch die Nähe zur Stadt selbst ist ein Faktum das dabei beachtet werden muß.

Und, das ist auch ein Wehrmutstropfen, die mittlerweile ausufernden Antennen der Handyanbieter. Denn wo die erst mal sind haben Funkamateure mit ihren bescheidenen finanziellen Möglichkeiten nicht mehr die geringste Chance.

Autor: Sigi, DF9RD

nach oben letzte Änderung: April 2019, DC4RU