DL0LA QRV im CQWW 160M CW Contest 2022

DL5RMH, DL6RAI, DL6RDR und DL8RDL nahmen unter dem Call DL0LA wieder am Telegrafieteil des CQWW 160m Contest teil. Der Betrieb fand per REMOTE-Schaltung statt, jeder der vier OPs saß zuhause vor seinem Computer und bediente mittels RCForb-Client den Kenwood TS-890 an der Clubstation. Gearbeitet wurde nach einem gemeinsamen Schichtplan, der in Google Docs gespeichert ist.

1. Nacht

Die erste Nacht von Freitag 22z bis Samstag 06z war schon nicht schlecht. Bisher läuft alles störungsfrei, obwohl im Vorfeld des Contests noch einige Hard- und Softwareprobleme gelöst werden mussten. Nach den ersten 8 Stunden stehen 704 QSOs, 54 DXCC-Länder und 22 US-Staaten im Log. Exotischste Calls bisher: 3V8SF, KP2M, P40AA, PJ2T, V31XX, V31MA und ZF5A. Westlichste US-Station in der ersten Nacht war W9RE in Indiana, gearbetet um 0518z.  Gegenüber dem letzten Jahr sind es ein paar Multis mehr. Hoffen wir, dass wir unseren Vorsprung halten können. Weiter geht es mit dem Betrieb planmäßig um 14z, da übernimmt dann wieder DL6RDR die Taste. Wir freuen uns über jeden Anrufer, auch DL-Stationen zählen immerhin 2 Punkte pro QSO.

Auszug aus dem Schichtplan für die erste Nacht

2. Nacht

Die zweite Nacht war leider nicht ganz so erfreulich. Die Nachmittagsschicht begann schon um 1304z mit dem ersten QSO, aber es dauerte noch bis etwa 1500 UTC, dass richtig etwas los war auf dem 160m Band. Um 1505z wurde mit OH0Z ein neuer Multi erreicht. Um 1642z gelingt ein DX-QSO mit RA0AM in Krasnoyarsk, ca 5200 km entfernt. Um 1952z dann endlich ein QSO mit JA3YBK – bei ihm ist es ca. 2 Std. vor Sonnenaufgang – es sollte der einzige Japaner an diesem Abend bleiben. Um 2205z noch ein schönes QSO mit BA8BA in Chengdu, Zentral-China. Danach wird es aber ziemlich fad. Nur eine Handvoll QSOs mit Nordamerika folgen, das Band öffnet sich am Sonntagmorgen nur sehr schwach nach Westen, weder zur üblichen Zeit gegen 02z noch später zum Sonnenaufgang. Die meisten QSOs – bis auf wenige Ausnahmen wie K3ZU (MD), K3WW (PA), NP2J, W8LRL (WV), EA8AUW, N4WW (FL), N1UE (VT) finden mit Eurasien statt. Da war die erste Nacht deutlich besser. Inzwischen fanden auch ein paar OV-Mitglieder den Weg ins Log: DL2LDE, M0MDR,  DL8RBR und DL3RDM – tnx für die Punkte! Aktueller Stand am Sonntagmittag: 1241 QSOs, 64 DXCC-Länder und 23 US-Staaten im Log.

Grayline-Situation beim QSO mit JA3YBK über ca. 9100 km. Bei JA3YBK war es etwa 2 Std. vor Sonnenaufgang.

Nun hoffen wir auf die letzten 8 Stunden des Contests. Der Funkbetrieb wird um ca. 1320z fortgesetzt, im Moment ist Funkpause um die max. 40 Stunden Betriebszeit nicht zu überschreiten. Erfahrungsgemäß kann man am Sonntagabend noch ein paar Multis loggen, QSOs werden es vielleicht noch 150 mehr werden.

3. Nacht

Der dritte Teil des Contests begann am Sontag gegen 1300z. In den letzten Stunden tauchen immer noch einige neue Calls auf. So war es auch bei uns, etwa die Hälfte der noch gearbeiteten 150 QSOs waren Anrufer, die andere Hälfte musste in – teilweise extremen Pile-ups – mühsam erkämpft werden. Da die großen Stationen alle mit Skimmer und RBN ausgestattet sind, sind neu auftauchende Stationen innerhalb von Sekunden stark umlagert. Bei den fehlenden Multiplikatoren ist es extrem, und man braucht bisweilen Nerven aus Stahlseilen, um dranzubleiben. So war es bei IH9YMC, der gegen 18z mit einem sehr leisen Signal auftauchte und sofort Dutzende Anrufer auf sich zog. Aufgrund einer Besonderheit in den Ausschreibungen zählen die zum afrikanischen Kontinent gehörenden italienischen Inseln als eigener Multiplikator.  Ähnlich bei 9K2MU, der vorher auch nur kurz aufgetaucht war. Beide Stationen konnten wir schließlich loggen.

QSOs pro Stunde über die gesamte Contest-Zeit Freitag 22z bis Sonntag 22z. In den ersten beiden Stunden ging es mit ca. 120 QSOs/h gut voran – aber: „von da an gings bergab“.

Ergebnis

Um 22z war der Contest zu Ende und hier ist das Ergebnis.

Im Vergleich zum letzten Jahr fehlen uns ca. 120 QSOs, 1 DXCC Land und 8 US-Staaten, was wir den eher mäßigen Ausbreitungsbedingungen zuschreiben. Insgesamt sind wir aber recht zufrieden, die Technik hat durchgehalten, es gab – bis auf gelegentliche Hänger bei der Internet-Anbindung. Die 40 Stunden Betriebszeit waren mit den vier OPs stressfrei zu bewältigen.

Ergebnis der Nachbesprechung um 22z Sonntagabend

Positiv:  
  • PA hat ohne Murren durchgehalten, letzte Reparatur mit Wärmeleitpaste offenbar erfolgreich
  • OP-Abösung war immer pünktlich zur Stelle, keiner hat verschlafen
  • Das Hören auf der Beverage war deutlich angenehmer als auf der TX-Antenne
Negativ:
  • Gelegentliche Aussetzer und Abbrüche der Internet-Verbindung (sicher kein HF Problem!)
  • Hör-Antenne Richtung Nord/Süd fehlt, vorhandene Beverage hat in diese Richtungen ein Minimum; schön wäre eine Zweite Beverage Nord/Süd